Der Anteil von Frauen in den Vorständen deutschsprachiger Finanzdienstleister ist in den vergangenen drei Jahren leicht angestiegen. Deutschland, Schweiz und Österreich befinden sich jedoch noch unter dem weltweiten Durchschnitt.

Unsere dritte Ausgabe der Women in Financial Services-Studie zeigt, dass ein Bereich viel ungenutztes Potenzial birgt: Frauen als Kundinnen. Ein besseres Verständnis sowie eine bessere Ansprache von weiblichen Kundinnen könnte Finanzdienstleistern jährlich Umsatzsteigerungen von mehr als 700 Milliarden US-Dollar weltweit einbringen. Dabei ist es nicht ausreichend, Frauen als ein einziges Kundensegment zu betrachten. Vielmehr sollten die Besonderheiten im Lebensweg von Frauen und ihre Bedürfnisse genau in Betracht gezogen werden. So unterscheiden sich weibliche Kundenprofile im Durchschnitt von den männlichen, unter anderem in der Einkommensentwicklung oder Risikopräferenz. Wenn Banken, Vermögensverwalter und Versicherer diese Unterschiede im Detail besser verstünden und in der Produktentwicklung berücksichtigten, würde dies letztendlich zu besseren Produkten für alle Verbraucher führen. Für die Women in Financial Services-Studie wurde die Zusammensetzung von Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen von mehr als 460 Firmen in 37 Ländern analysiert. 

ZUM REPORT
Frauen stellen die größte unterversorgte Kundengruppe der Finanzdienstleistungsbranche dar. Die Unternehmen lassen sich erhebliche Umsatzchancen entgehen, weil sie ihren Kundinnen nicht richtig zuhören und ihre Lebenssituation und Anforderungen an Finanzprodukte nicht wirklich verstehen.
Dr. Astrid Jäkel, Partnerin bei Oliver Wyman und Co-Autorin der Studie

Abbildung 1: VERTRETUNG VON FRAUEN IN VORSTÄNDEN IN GROßEN FINANZDIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN WELTWEIT (%) 

Quelle: Oliver Wyman Analyse 

Abbildung 2: VERTRETUNG VON FRAUEN IN VORSTÄNDEN IN GROßEN FINANZDIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN WELTWEIT (%)

Quelle: Oliver Wyman Analyse

Women In Financial Services 2020


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