// . //  Dekarbonisierung – der 8.000er für EVUs //  Dr. Constantin H.Alsheimer

Welche Herausforderungen sehen Sie im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung für die Branche bzw. das Geschäftsmodell eines EVUs?

Das gesamtgesellschaftliche Ziel der Klimaneutralität – Deutschland möchte es bis 2045 erreichen – wird politisch mit Nachdruck verfolgt. Das sind ambitionierte Ziele. Gleichzeitig erwarten unsere Kunden Unterstützung bei der Erreichung ihrer eigenen Klimaschutz-Ziele.
Die Herausforderung besteht insbesondere darin, Klimaschutz wirksam zu gestalten. Das heißt Ehrlichkeit in der CO2-Bilanz. Und die Lösung des Zielkonflikts zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Dekarbonisierung bei jederzeit sichergestellter Energieversorgung.

Welchen Beitrag können insbesondere Stadtwerke aus ihrer engen Einbindung in das urbane Umfeld für die Dekarbonisierung leisten?

Der Wärmemarkt spielt eine entscheidende Rolle für die Energiewende. Er steht für fast 50 Prozent des Endenergiebedarfs. In urbanen Ballungsräumen ist Fernwärme ein entscheidender Hebel für die Dekarbonisierung. Auch weil unsere Fernwärmesysteme ganz unterschiedliche regenerative Energieformen aufnehmen können. Daneben ist unsere bestehende Gasnetzinfrastruktur in Verbindung mit Wasserstoff ein weiterer Schlüssel zum Erreichen der Klimaschutzziele.

Welches Beispielprojekt / welche Beispielinitiative spiegelt die Anstrengungen der Mainova zur Dekarbonisierung wider?

Unsere Fernwärme hat bereits eine vorzeigbare Dekarbonisierungs-Historie. Durch den Verbund einzelner Wärmeinseln konnten wir bereits vor Jahren den Anteil klimafreundlicher Wärme aus der Abfallverbrennung erhöhen. Indem wir nun unser einstiges Kohlekraftwerk auf Gas umstellen und Wasserstoff-ready machen, gehen wir den nächsten Schritt. Die bereits angewandte Integration von Abwärme aus Rechenzentren und von Wärme aus einem weiteren Biomassekraftwerk zeichnet die weiteren Meilensteine vor.