// . //  Dekarbonisierung – der 8.000er für EVUs //  Dr. Georg-Nikolaus Stamatelopoulos

Wie wichtig sind Erzeugung und Energiehandel für eine umfassende
Dekarbonisierungsstrategie?

Erzeugung und Handel sind die Basis für die Dekarbonisierung des Energiegeschäfts. Der
immer öfter festzustellende Verzicht der Erneuerbaren auf staatliche Förderung ist nicht
nur das Ergebnis der Kostendegression bei den Errichtungskosten der Erneuerbaren,
sondern basiert auch auf den Vermarktungsmöglichkeiten, die der Handel ermöglicht.
Auch die Absicherung des Erneuerbaren Portfolios durch disponible Leistung – im
wesentlichen Gaskraftwerke und perspektivisch grüne Gase – gelingt nur mit
Unterstützung des Handels.

Welche Kooperationspartner sehen Sie für Energieversorger bei der Dekarbonisierung

Durch die Elektrifizierung anderer Geschäftsfelder wie den Mobilitäts- oder
Wärmebereich kommen neue Kooperationspartner hinzu. Auch aus der Öl- und
Gasindustrie gibt es bereits heute Partner in gut funktionierenden Joint Ventures mit der
EnBW, beispielsweise im Offshore Bereich.
Zur Beschleunigung der Verfahren in allen Bereichen (Ausbau EE, Netze, etc.) ist es
unerlässlich auch die Genehmigungsbehörden als Kooperationspartner im Boot zu haben.

Welches Beispielprojekt/ welche Beispielinitiative spiegelt die Anstrengungen der EnBW zur Dekarbonisierung wider?

Der Windpark He Dreiht, den die EnBW derzeit in der Nordsee plant, gehört zu den
weltweit ersten Offshore-Windparks ohne Förderung. Die förderfreie Realisierung kann
u. a. durch modernste und kosteneffizienteste Turbinentechnik erfolgen. Mit einer
installierten Leistung von ca. 900 MW leistet die Anlage einen wichtigen Beitrag zur
Energiewende und zur Versorgungssicherheit in einem auf erneuerbaren Energien
basierenden Energiesystem und trägt damit massiv zur Dekarbonisierung bei.